zur Erinnerung

Abschied ist ein leises Wort

Wolfram, Hans-Joachim

Ponesky, Hans-Georg

O. F. Weidling

Schwabe, Willi

Quermann, Heinz


Willi Schwabe * 21. März 1915 in Berlin;
† 12. Juli 1991 in Berlin
( 76 Jahre )
war ein deutscher Schauspieler, Sänger und Moderator.

Willi Schwabe wurde als Sohn von Opernsängern geboren. Nach einer Ausbildung zum Bühnenbildner an der Kunstgewerbeschule in Berlin nahm Willi Schwabe von 1934 bis 1936 privaten Schauspielunterricht in Berlin und agierte an verschiedenen Wanderbühnen. Nachweislich war er nach den Deutschen Bühnenjahrbüchern von 1937 bis 1939 im brandenburgischen Luckenwalde beim I. Kurmärkischen Landestheater. Dieses Ensemble bestand insgesamt bis 1944 und machte auch als Abstecher bezeichnete Gastauftritte hauptsächlich in Brandenburg.

Ab 1949 wirkte er am Berliner Ensemble, wo er vor allem in Werken von Bertolt Brecht auftrat.

Besondere Popularität erlangte er durch die Fernsehsendung Willi Schwabes Rumpelkammer, die er von 1955 bis 1990 fast 400 Mal im DDR-Fernsehen moderierte. Darin führte er unterhaltsam mit Ausschnitten, Requisiten und Sequenzen durch die deutsche Filmgeschichte.

Am Anfang jeder Sendung stieg Willi Schwabe mit einer Laterne in der Hand ĂĽber eine Treppe auf einen nachgebauten Dachboden als Kulisse hinauf. Dabei wurde als Melodie "Tanz der Zuckerfee" aus dem Ballett "Der Nussknacker" von Peter Tschaikowski auf einer Celesta mit ihrem typischen weichen, an ein Glockenspiel erinnernden Klang, gespielt. Willi Schwabe schloss die Bodenkammer auf, entzĂĽndete die Laterne und begrĂĽĂźte die Zuschauer mit den Worten "Guten Abend meine Damen und Herren und herzlich willkommen in der Rumpelkammer". Hierauf verbeugte er sich tief.

Pro Folge erinnerte Schwabe an vier Filme. „Möglich war das, weil die Sowjetunion 1955 das gesamte UFA-Archiv an die DDR übergeben hatte. So konnten die TV-Chefs in Berlin-Adlershof darauf zugreifen“, erinnert sich Nikolaus Schwabe, 70, der Sohn des Entertainers.

Nach seiner Erkrankung wurde die Rumpelkammer noch einige Male von Friedrich Schoenfelder weiter gefĂĽhrt, bevor sie im Zuge der Abwicklung des Deutschen Fernsehfunks (DFF) eingestellt wurde.

Im Mai 1990 erlitt er infolge eines Fahrradsturzes schwere Gehirnblutungen, wovon er sich nicht wieder erholte.


Quelle: Steffi-Line


© infos-sachsen / letzte Änderung: - 17.07.2023 - 09:04